Interessantes über Perlen

Was Sie schon immer über Perlen wissen wollten

Legenden und Aberglauben

Es gibt unendlich viele Legenden, die erklären, wie die Perlen geboren wurden. In altindischen Lapidarien steht zum Beispiel, dass alle Edelsteine das Blut des Schlangengottes namens Assur sind, das er im Kampf gegen das Ungeheuer vergoss. Da, wo das Blut auf den Grund des Flusses fiel, entstanden mit Blut besudelten Rubine und Sand des Ganges verwandelte sich in Granate. Aus der Galle des besiegten Königs, die in die Wüste in der Nähe des Meeres floss, entstand ein Smaragd. Mehrere Tage beweinte das Meer den gestorbenen König und die Tränen des Meeres wurden zu Perlen. Laut einer anderen indischen Legende sind Perlen Regentropfen, die in die Muschel gelangten und dort erstarrten. "Tränen des Meeres", "erstarrter Regentropfen", "versteinertes Mondlicht", "Spuren von Meerjungfrauen" - so versuchten die Menschen das Geheimnis der Entstehung von diesem wundervollen Edelstein zu erklären. Heutzutage können diese Ansichten nichts außer einem Lächeln auslösen.

In alten Zeiten glaubte man, dass Perlen Hornhauttrübung und Augenulkus heilen können. Perlen machen die Zähne stärker und verleihen ihnen einen schönen Glanz. Wenn man Perlen im Mund hält, hat das einen positiven Einfluss auf Blutzusammensetzung und lindert Herzschmerzen. Beim Blutspucken erhöhen Perlen Blutgerinnbarkeit. Schwangeren Frauen helfen die Perlen das Kind gut auszutragen. Reiche Würdenträger tranken Wein aus Perlmuttbechern oder aus Bechern, in die eine Perle hineingelegt wurde. Sie glaubten, dass Perlen vor dem Gift bewahren können.

Volksglauben zufolge bringen Perlen Glück, Reichtum und Freude und sind glückliche Talismane.

Alte Astrologen glaubten, dass Perlen Glückssteine für diejenigen sind, die unter dem Sternzeichen Fische geboren wurden. Perlen zu tragen war besonders für Mädchen und unverheirateten Frauen jedes Alters empfehlenswert.

Perlen fördern Langlebigkeit, verbessern Sichtklarheit, bewahren vor dem Behexen durch böse Blicke und ermöglichen das Wahrsagen. Ein Perlenring schützt vor Dieben und unehrlichen Geschäften.

Perlen leben zusammen mit ihrem Besitzer. Sie glänzen, wenn der Besitzer gesund ist und sie werden trüb, wenn er stirbt. Deswegen werden die Perlen manchmal „Tränen der Trauer“ genannt.

Seitdem Perlen zum ersten Mal entdeckt wurden, werden sie zu Heilzwecken verwendet. Es ist interessant, dass die Pharmaindustrie immer noch die Perlen verwendet. Besonders die Perlen von sehr niedriger Qualität, die nicht für die Schmuckherstellung geeignet sind, werden zermahlt und der Pulver wird für die Herstellung von pharmazeutischem Kalzium von hoher Qualität verwendet.

Vom alten China und Indien bis zum mittelalterlichen Europa und Arabien – fast in jeder Kultur wurden die Perlen als Heilmittel verwendet, zum Beispiel als Potenzmittel oder als ein Mittel gegen den Wahnsinn. Den Perlen, die als Schmuck getragen wurden, wurden Heilkräfte zugeschrieben. Sie wurden verarbeitet, um daraus ein Wundergetränk, einen Balsam oder eine Salbe zu produzieren, die dann für die Heilung mancher Krankheiten und körperlicher Gebrechen verwendet wurden. Es gibt eine Legende, die bezeugt, dass eine Perle, die im Nabel liegt, von Magenschmerzen befreit!

Zu anderen Krankheiten, die mithilfe von Perlen geheilt werden können, zählen Gedächtnisverlust, Schlaflosigkeit, Asthma, Gelbsucht, Leberkrankheiten, Herzkrankheiten, Unfruchtbarkeit, Insektenstiche und Schlangenbisse.

Perlen sind Leiter für die Yin-Energie. Perlen beruhigen die Psyche, verschaffen Seelengleichgewicht und Zufriedenheit, helfen bei Nervenstörungen, Nieren- und Leberkrankheiten und Erkrankungen vom Verdauungstrakt. Zu Heilzwecken wird auch „Perlenwasser“ verwendet. Das ist das Wasser, in dem paar Perlen über die Nacht lagen. Man glaubt, dass dieses Wasser bei Zahnfleischblutungen und Hämorrhoiden hilft. Perlenwasser hat entzündungshemmende, mikrobizide und blutregenerative Wirkung. Fachärzte für Lithotherapie behaupten, dass dieses Wasser Menstrualzyklus wiederherstellt.

Tragen Sie Ihre Perlen öfter und so, dass sie in Berührung mit Haut kommen. Duschen Sie, bevor Sie die Perlenkette anziehen und benutzen Sie kein Parfüm, nachdem Sie die Perlenkette angezogen haben. Vor dem Schlafengehen, ziehen Sie den Perlenschmuck aus und wickeln Sie den Schmuck in ein feuchtes Leintuch ein.

Wegen ihrer Entstehung gelten die Perlen fast als lebendige Steine. Einem Menschen ähnlich entsteht eine Perle in einer Muschel, wächst und kommt auf die Welt. Es gibt keine gleichen Perlen, jede Perle ist einzigartig und passt zu ihrem Besitzer. Deswegen versuchen Sie Ihren Schmuck nicht zu leihen, auch nicht Ihren Verwandten oder guten Freunden.

Interessante Tatsachen

Eine der bekanntesten Perlen der Welt (eingetragen im Guinness-Buch der Rekorde) heißt Le Grand und gehörte einmal Napoleon. Die Perle zeichnet sich durch ihre Größe aus: Sie wiegt mehr als 20 g und kostet heutzutage mehr als 2.500.000 $.

Eine der größten Perlen wiegt fast 100 Gramm, was auch im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen ist. Der Wert dieser Perle beträgt mehr als 4.500.000 $.

Die unglaublichste Form hat die Perle Allahs. Ihre Oberfläche hat Furchen, die den Hirnfurchen ähnlich sind. Sie wiegt mehr als 6 kg. Sie wurde auf mehr als 40 Millionen Dollar geschätzt, doch ihr Besitzer hat sich entschieden die Perle einem Museum zu übergeben. Er denkt, dass diese Perle ein Gemeingut des Volkes sein muss und es lästerlich ist, sie in einer privaten Sammlung zu verstecken.

Die Perle «La Peregrina» ist für ihre Form, fast eine perfekte Eiform, bekannt.

Perlen in der Mythodologie

Manchmal gelangen in einer Perlmuschel mehrere von Sandkörnern oder anderen Reizen. So entstehen mehrere Perlen, die zusammenwachsen können. Es gibt einen Kreuz, der in der Natur entstanden ist und aus neun zusammengewachsenen Perlen besteht.

In alten Zeiten gab es einen Volksglauben, dass Perlen trüb wurden, wenn der Besitzer Geschäfte mit seinem Gewissen machte und anstößige Taten beging. In der Geschichte Russlands gibt es so einen Fall: Iwan der Schreckliche hatte einen Stab, der mit wunderschönen Perlen aus dem Norden besetzt war. Und eines Tages „erloschen“ diese Perlen. Für den abergläubigen Zaren war sein Stab fast wie ein Machtsymbol, also befahl er den Glanz der Perlen wiederzuherstellen. Perlen wurden vom Stab getrennt, auf einen Wachsstrang gezogen und in das Dorf namens Keret, in Karelien, geschickt. In diesem Dorf lebte ein Medizinmann, der „erloschenen“ Perlen ihren Glanz und Schiller zurückgeben konnte.

Um diese schwierige Aufgabe zu lösen, musste ein junges Mädchen die geschickte Kette anziehen und damit Hundert und noch eine Nacht im Fluss baden. Laut einer anderen Deutung dieser Geschichte tauchte man den Stab des Zaren 101 Mal ins Wasser der nördlichen Flüsse, um den Perlen ihren Glanz zurück zu geben. Wie es wirklich war, weißt man nicht, doch der Zar bekam "belebte" Perlen zurück.